Flossbau: Väter als Wegbegleiter

In der Schulkooperative haben Projektwochen einen hohen Stellenwert, da sie das ganzeheitliche, gabenorientierte, verantwortungsvolle und gemeinschaftliche Lernen ermöglichen. Hier ein Beispiel aus der Schulkooperative Thun.

Im Schuljahr 2018/2019 wurde die Projektwoche mehrheitlich von Eltern – insbesondere von Vätern – gestaltet. Das bewusste Miteinander war besonders beim gemeinsamen Flossbau am Ufer des Schwarzsees im Kanton Freiburg spür- und erlebbar. In sechs altersdurchmischten Gruppen bauten die Schülerinnen und Schüler eigene Schwimmobjekte. Verantwortung zu übernehmen war Teil des Programms, denn vorgegeben waren nur die Materialen, welche für den Flossbau verwendet werden durften. Die Erwachsenen standen lediglich beratend zur Seite. Welche Gruppe schaffte den termingerechten Bau eines Schwimmobjekts? Prämiert wurden die Kategorien «Schwimm-Eigenschaften», «Verarbeitung» und «Originalität». Erschwerend kam dazu, dass weder Nägel noch Schrauben verwendet werden durften. Gute Knoten- und Teamfähigkeiten waren gefragt.

Die Schülerinnen und Schüler merkten bald, dass sich eine gute Organisation innerhalb der Gruppe auszahlte. Sich auszuklinken oder «das eigene Ding durchzuziehen», funktionierte nicht. Es war schön zu beobachten, wie die Gruppendynamiken spielten und schliesslich zu tollen Ergebnissen führten. Sobald die Flosse fertiggestellt waren, wurden diese einem «Safety-Check» unterzogen. Mit der entsprechenden Freigabe konnte das Einwässern beginnen. Das schweisstreibende Miteinander wurde mit dem kühlen Nass und dem gemeinsamen Feiern auf dem See belohnt! Ein Spektakel sondergleichen, welches nicht unbemerkt blieb. Wir erhielten etliche positive Feedbacks von «Schaulustigen», welche ihrer Bewunderung und Freude Ausdruck verliehen. «Schön, dass es dieses bewusste Miteinander zwischen Eltern, Unterrichtenden, Schülerinnen und Schülern noch gibt!», stellte die Wartin der Minigolfanlage fest, welche uns spontan die schattenspendende Anlage zur Verfügung stellte.