Ein Dank für die gute Zusammenarbeit

Seit 11 Jahren ist Marianne Fankhauser als Schulinspektorin für die Schulkooperative Biel zuständig. Im Inspektoratskreis 14 überblickt sie die Volksschulen, die Privatschulen und neu auch die besonderen Volksschulen. In einem Gespräch teilt sie ihre Beobachtungen und Hoffnungen mit.

«Ich erlebe die Schulkooperative als eine Schule, die sich durch eine gute Zusammenarbeit mit dem Kanton auszeichnet. Die kantonalen Vorgaben werden umgesetzt und die Kommunikation ist offen und transparent. Das ist eine gute Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.» Rund einmal pro Jahr besucht Marianne Fankhauser unsere Schule. Sie ist aber auch ausserhalb dieser Besuche Ansprechperson für die Schulleitung und die Familien – sei dies an den Schulleiterkonferenzen oder wenn Eltern mit ihr das Gespräch suchen.

Marianne Fankhauser reflektiert ihren Schulbesuch vom 12. Januar 2022 spontan so: «Ich habe eine ruhige Arbeitsatmosphäre miterlebt, die das Lernen begünstigt. Zudem ist mir einmal mehr aufgefallen, was einzigartig an der Schulkooperative ist: Durch die Elternmitarbeit können mehrere Erwachsene die Kinder in kleinen Gruppen begleiten.» Es sei schön, so mit Kindern arbeiten zu können, denn die Beziehung begünstige das gelingende Lernen.

Privat- und Volksschulen in einer pluralen Gesellschaft

Auf die Frage, welche Herausforderungen sie bei einer Privatschule wie der Schulkooperative wahrnehme, antwortet Marianne Fankhauser: «Vielleicht, dass die Schulkooperative einen besonderen Rahmen bietet, der dann irgendwann verlassen werden muss, einen Rahmen, der selbst nicht die ganze gesellschaftliche Wertevielfalt abbildet.» Das könne aber auch Stärke sein. Die Volksschulen des Kantons Bern müssen konfessionell neutral sein. Die Schulkooperative hingegen spricht durch ein klares Profil die Familien an, die die ähnlichen Wertvorstellungen teilten. So bietet die Schulkooperative (und andere Privatschulen) ein ergänzendes Angebot zur Volksschule. Marianne Fankhauser beobachtet, dass an der Schulkooperative biblische Zitate zum Schulalltag gehören und dass eine kirchliche Gemeinschaft die Schule mitträgt. Abschliessend sagt die Schulinspektorin: «Ich nehme an der Schulkooperative eine grosse Wertschätzung gegenüber der öffentlichen Schule wahr. Ihr habt nicht die Haltung: ‘Wir können’s halt und die anderen nicht.’»

Einige Worte zu «Bejaht. Befähigt. Berufen»

«Menschen zu bejahen, heisst für mich, dass Beziehungen gebaut werden und man dem Gegenüber mit Achtung begegnet, ohne dass alle Menschen zu Freunden werden müssen», sagt Marianne Fankhauser. «Das Befähigen braucht nämlich viel Zutrauen und Vertrauen von allen Beteiligten. Beim Berufen geht es dann darum, dass die Kinder herausfinden, wo ihr Platz ist.» Die Begriffe dürfen ihrer Meinung nach nicht zu passiv verwendet werden. Kinder müssten lernen, was es heisse, sich selbst zu bejahen, sich selbst zu befähigen und ihren Platz einzunehmen. So falle das Gelernte auf einen fruchtbaren Boden.